Im Wissen um den hohen Stellenwert einer „gebrauchstauglichen“ Schule hat die Bauherrschaft die Betriebsanforderungen genau definiert und parallel zum Planungsprozess ein Mitwirkungsverfahren durchgeführt, in welches auch die Kinder einbezogen wurden. Für Architekten ist das Teilhabenlassen in diesem Ausmass nicht ganz selbstverständlich; den Innenhof hätten sie vielleicht nicht gerade mit einer Plastic-Spielburg möbliert. Und doch – dies war ein erklärter Wunsch der Kinder. So ist weniger eine Architektur-Ikone entstanden, als vielmehr ein äusserst kompakter, werkstattähnlicher und anpassungsfähiger Bau, welcher innert kürzester Zeit durch die Nutzenden angeeignet worden ist. Zur Aufnahme der temporären Ausstellung der Robert F. Kennedy Human Rights Foundation Switzerland mit ihren grossformatigen Portraits von Menschenrechtsaktivisten hat z. B. der technische Dienst ohne zu zögern Löcher in die Wände bohren lassen – man ist bereit für die nächste Ausstellung. Dies ein Zeichen der Weltoffenheit, welche trotz dem die Schule umgebenden Zaun im Innern gelebt wird.
Auf einem Terrain von knapp 9'300 m2 Grösse ist Schulraum für rund 1'000 Schülerinnen und Schüler ab dem Kindergarten bis zum Gymnasium, eine Tagesbetreuung, eine Doppelturnhalle sowie drei stufengerechte Bibliotheken realisiert worden. Zugegeben, der Aussenraum ist unter das Minimum gerutscht, was etwas ungewohnt nach grossstädtischen Bedingungen ausschaut. Eine betrieblich höchst anspruchsvolle Schulführung mit getakteten Unterrichts- und Essenszeiten erlaubt die optimierte Ausnützung der Infrastruktur. Auch deshalb und nicht nur des partout gesprochenen Französisch wegen wähnt man sich in einer eigenen Welt. In einer Welt, in welcher die Kinder und Jugendlichen lachen, rennen, sich ausruhen, interessiert beobachten und höflich grüssen.